der haiho lama starb 1937, und die mönche des sa-skya-klosters suchen seit vierzig jahren vergeblich nach seiner reinkarnation. die "new york times" hat im vergangenen sommer einen bericht darüber gebracht. in dem artikel hieß es, der lama werde sich daran zu erkennen geben, daß er in seiner bescheidenen, unauffälligen und geheimnisvollen art kluge dinge sage und tue. das zweite erkennungsmerkmal sei, daß er dem willen gottes folge, ohne zu begreifen weshalb.

durch einen unvorstellbaren irrtum auf einem der kosmischen umsteigebahnhöfe wurde der haiho lama als elias schwartz wiedergeboren; daran habe ich nicht den geringsten zweifel.

den ersten hinweis darauf bekam ich, als ich ihm ein paar alte schuhe zur reparatur brachte. ich hoffte, er würde sie wieder auf hochglanz bringen können. elias schwartz sah sich die alten treter sehr genau an und erklärte dann, zu seinem größten bedauern seien sie die arbeit nicht mehr wert. ob ich wollte oder nicht. ich müßte mich seinem urteil fügen. dann nahm er meine schuhe und verschwand in einem hinterzimmer, während ich ungeduldig wartete. als er wiederkam, gab er mir die schuhe, die er in eine braune papiertüte gesteckt hatte – damit ich sie besser tragen konnte, glaubte ich.

als ich sie abends herausnahm, fand ich in der tüte zwei kleine geschenke und einen zettel. in jedem schuh steckte ein in wachspapier verpacktes schokoladenplätzchen, und auf dem zettel standen die worte: "was nicht wert ist, getan zu werden, ist auch nicht wert, gut getan zu werden. denken sie darüber nach. elias schwartz."
hier sprach der haiho lama.

und die mönche werden weiter suchen müssen. ich werde ihnen mein geheimnis nicht verraten, denn wir brauchen auch bei uns alle lamas, derer wir habhaft werden können.