die frage über ein 'leben nach dem tod' ist ein (oder DAS?) thema der großen religionen.
religionen versuchen antworten auf immerwiederkehrende fragen des alltags zu geben.
faß es also bitte nicht als religiöses gebrabbel auf, wenn ich zur erklärung die bibel heranziehe.

verstehe die bibel (als grundlage EINER dieser religionen) als eine sammlung von metaphern/bildern, die lebensweisheiten illustrieren.

wenn eine phase abschließt/zuende geht, sei es eine mahlzeit oder ein film, so beginnt danach etwas neues. dieses ende kannst du als tod verstehen, als tod einer phase.

dabei fällt mir das beispiel vom samenkorn ein, das in der bibel genannt wird (ich könnte auch andere quellen nehmen, aber die bibel ist mir in meinem kulturkreis am geläufigsten): verstehst du samen und blume als dasselbe, wird es schwierig zu verstehen.

aber verstehst du samen als etwas eigenständiges, so entsteht aus dem samen etwas völlig neues. etwas, was der samen mit seinen begrifflichkeiten nicht verstehen kann. der samen als solcher muß sterben, damit aus ihm etwas anderes, neues entstehen kann. falls der samen also eine seele hat, lebt diese seele in der blume weiter.
damit eine neue phase anbrechen kann, muß die vorherige phase erst abschließen (sterben?)
- in EINEM (mehrere fernseher gilt nicht ;-) ) fernsehkanal muß erst der film zuende sein, bevor die nachrichten gesendet werden können.
- der fußballplatz muß erst verlassen werden, wenn du unter die dusche willst.
- der tag muß erst zuende sein, wenn die nacht beginnen soll. usw. usw.

wenn all dies im kleinen wie im großen so ist und sich auch auf verschiedensten sachverhalte übertragen läßt, warum soll es dann nicht auch ein (wie auch immer geartetes) leben nach dem tod DIESES lebens geben?

ob es stimmt, kannst du nur für dich ausmachen. also glauben oder nicht glauben.
beweisen, also wissen, kann es dir keiner von uns, weil wir alle 'samen' in diesem leben sind ;-)


gruß
zangadang

 

(dieser text entstand als beitrag zu einer diskussion über ein leben nach dem tod. * zangadang 1998)