onkel zanga schlug das große schwere buch auf und las vor:


woher der name "zangadang" kommt

 

erste frage: wie konnte es überhaupt soweit kommen?

keine ahnung...stör mich jetzt nicht!

danke liebes, ich nehme kaffee... sind noch plätzchen da?... ach nein, bitte nur milch und etwas zucker. danke... hach, meine beste, das rezept müssen sie mir verraten! ich hab da sowieso viel interessantere themen als meinen (zugegebenermaßen wunderschönen) namen, z.b. "die lebensbeichte von lady die", das allerliebste "kofferglace der familie latzepansch", oder "die hutschnur im wandel der zeiten".


he, sie sind ja immer noch da, hab ich was vergessen?
woher der name ist? hm, gut, ich gebe zu, ein bißchen was könnte ich vielleicht doch zur aufklärung beitragen. also wie war das doch gleich?
"ein lichter morgen inmitten eines sonnigen dezembers." oder war es februar? juli? die wolken, die sonne – alles war wie an einem typischen tag im april? wer wird es je erfahren?
die gelehrtesten gelehrten streiten sich schon seit urgedenken, haben noch vor kurzem erst eine komission eingerichtet, die zunächst über die richtige vorgehensweise beraten soll und im nächsten herbst wohl einen ersten zwischenbericht vorlegen wird, sollte nicht vorher die diskussion über die zu bewilligenden haushaltsmittel im sogenannten kantaper-ausschuß bereits an der 2/3-Vakanz... – ach, ich langweile sie nur!
die wahrheit wird wohl für immer verschollen sein wie schon die unendlich geheimnisvollen sagen des wang-tsu-do'bai in den dunklen tiefen des alten südmeeres, die keiner je zu ergründen vermochte...


mein gott, sie sind aber hartnäckig!
das muß ich ihnen lassen!

also gut. eher gehen sie ja wohl sowieso nicht.


wie es also zu dem (zugegebenermaßen
wunderbaren) namen "zangadang" kam

es war eines abends (oder nachts? es ist so lange her... mein gedächtnis... sie wissen ja... das alter...) ich machte in chatcity meine runde. damals nannte ich mich noch "mmm". (an dieser stelle ein herzlicher gruß an GIN, die mich als allererste person bei meinem allerersten chat auch noch allerfreundlichst auf- und sich meiner annahm. wenn sie nicht gewesen wäre – wer weiß, was aus mir geworden wäre... ein treteimer? eine milchsumse? ein äadoflihodif? nun, das glück war mir hold und es bewahrte mir mein unvergleichliches "mmm".)

wie ich also nächtens so vor mich hinstolperte, führte der weg u.a. zum "bizarre-talk"-channel.
hier ist ja immer ein gar buntes treiben zugange! kaum ein moment, an dem, wer immer gerade einlaß begehrt, nicht vor lauter gästen zunächst vor der tür der dinge harren müßte.
nun, an jenem besagten abend war mir wieder mal das ebenso besagte glück zugeneigt, das mir ohne verzögerung einlaß in die welt der bizarren phantasien gewährte.
so möchte man jedenfalls meinen angesichts eines solch frohlockenden namens.
aber weit gefehlt, teurer leser! wer immer auf mystische tropfsteinhöhlen, schauerliche urinienklänge, septische und aseptische formen, betörende gerüche und gestalten jeglicher façon gehofft haben mag - dergleichen darf man nicht erwarten. nein, gar demütig muß man dümmlichsten wortschwall über sich ergießen lassen, wagt man auch nur einen spalt weit durch die tür zu lugen.

"meiner ist länger!" "du geile schlampe, figk mich ims ohr!" "tina ist eine blöde nutte verpiß dich!" "WER IST HIER W, ICH MACH ES DIR JETZT DIREKT AUF DEINEM SCANNER!!!"

sollten das etwa die frohgemuten chatter sein, an denen ich mein herz zu vorgerückter stunde erfreuen und meinen geist segnen könnte?
(an dieser stelle einen herzlichen gruß an "NimmtJeden", eine treue freundin, die sich in all der digitalen notgeile (nicht zu verwechseln mit virtueller klassengeile) den unbefangenen blick für die cyberrealität [was immer das sein mag ;-)] zu bewahren vermochte).

gepriesen sei der heilige christopherus; er stand mir wie so oft schon auch in dieser situation bei und half mir über ein weiteres stück beschwerlichen pfades. (ich werde bei gelegenheit eine kerze für ihn anstecken. er hats verdient, der brave bua!) die himmlichen mächte spülten, ...äh, spielten eine holde magd in den channel und nach kurzem umschauem ihrerseits dann auch an die beschaulichen ufer meinerseits. nach kurzer zeit fielen wir in vergnügte übereinstimmung, daß dies allabendliche treiben, das sich da im "bizarre" feilbiete, doch leider sehr eindimensional verbleibe. wir reflektierten gemeiniglich, was für uns "bizarre" sein könnte, wenn denn seine bedeutung akkurat umgesetzt und nicht bloß auf die "notgeil-komponente" beschränkt bliebe: kreativ, exorbitant, außergewöhnlich, skurril, aufgeschlossen, spaßig... kurz: lebendig!
ich schlug vor, eine art begrüßungsruf einzuführen, mit dem sich gleichgesinnte erkennen zu geben vermöchten. dieser ruf sei - ZANGADANG!
und fortan führte ich den ruf in meinem /about.

jenes besagte holde wesen jedoch, es kreuzte nie mehr meine wege. [so grüße ich an dieser stelle "marika": auf allen deinen wegen sei zangadang! zugegen ;-)]

hier endet die erste hälfte der wahren begebenheit. gewähre mir, inzwischen wohlvertrauter leser, eine pause des verschnaufens, so will ich meine zunge wetzen und meine kehle ölen.
und hältst du mir weiterhin die treue, so werde ich dir auch das wissen um den rest der geschichte nicht vorenthalten.

wohlan, lies und beglücke deine umwelt mit deinem neugewonnenen inneren reichtum. möge deine nachbarn dich allzeit preisen ob deiner weisheit, die völker künden deines ruhmes, deine nachkommen lobpreisen dich bis in alle ewigkeit, die spatzen sollen es von den dächern pfeifen!

so laß uns denn fortfahren auf unserer reise. man sollte die geschichte nicht zu lange warten lassen, sonst überlegt sie sich's am ende nochmal anders. sie ist da sehr eigen.


* zangadang 1996/2018